Ortsentwicklung — Plaue wohin?

Mit der Eröff­nung des neu­en REWE-Mark­tes an der Königs­marck­stra­ße hat sich eini­ges geän­dert in Plaue und auch in Kirch­mö­ser. Die schö­ne neue Ein­kaufs­welt hat ihren Ein­zug gehal­ten. Die Lage am äußers­ten Rand von Plaue hat jedoch auch

Pro­ble­me mit sich gebracht. Den Tag über kann man sie beob­ach­ten, die Wan­de­rer zwi­schen den Wel­ten. Beson­ders für älte­re Mit­bür­ger ist der Weg dort­hin beschwer­lich gewor­den, man­che müs­sen nun mit Bus dort­hin fah­ren, wo man frü­her zu Fuß hin­kam. Es ist auch mehr Fahr­rad­ver­kehr durch den Schloss­park und ent­lang der Königs­marck­stra­ße zu beob­ach­ten. Aller­dings ist der Zugang zum Markt nicht ein­fach, weil man schlicht ver­ges­sen hat, sich an der Stadt­sei­te zu öff­nen. So muß man sei­nen Weg durch Rabat­ten und auf pro­vi­so­ri­schen Plat­ten suchen.

Das Zen­trum mit dem Gelän­de des ehe­ma­li­gen Mark­tes ist dage­gen ruhi­ger gewor­den. Hier ver­sucht man gegen zu steu­ern. Das neue Rat­haus im alten Rat­haus setzt einen far­bi­gen Akzent im Zen­trum, der FV Schloss­park hat wie­der die Baum­schei­ben vor dem Stern bepflan­zen las­sen und auch die Pfle­ge über­nom­men. Das nützt auch dem Außen­be­reich des Café am Stern, der dadurch ein­la­den­der gewor­den ist und eine der Ruhe — und Ver­weil­zo­nen bil­den kann, wie sie in der Pla­nungs­ar­beit der BTU Cott­bus bei ihrer Bestands­auf­nah­me und Aus­ar­bei­tung im „Städ­te­bau­li­chen Ent­wick­lungs­kon­zept Plaue“ 2012 gefor­dert wor­den waren. Das ruhi­ge und ange­neh­me Ver­wei­len im Ort ist aller­dings nur an weni­gen Stel­len mög­lich. Das größ­te Poten­zi­al bie­tet der Schloss­park mit sei­nem Mix aus Natur und Kul­tur, aller­dings ist man als Besu­cher dann schon aus dem eigent­li­chen Ort her­aus. Die­ser wird zuneh­mend durch Ver­kehr belas­tet, der den Ort zer­schnei­det und unsi­che­rer macht.

Die Fehl­pla­nung der Tras­sie­rung der „Umge­hungs­stra­ße B1“ ist lei­der nicht mehr zu behe­ben, aber man kann sie lin­dern. Die B1 umgeht ja nicht den Ort, son­dern zer­schnei­det ihn, die Sied­lungs­ge­bie­te nörd­lich der B1 sind abge­hängt. Der Ver­kehr auf der B1 ist zu schnell und damit ein gro­ßes Risi­ko für alle, die die Stra­ße que­ren wol­len. Lärm­schutz gegen den Ver­kehr gibt es über­haupt nicht. Wir soll­ten for­dern, bes­se­re und siche­re­re Über­gän­ge zu schaf­fen, die Geschwin­dig­keit auf 50km/h zu dros­seln, die Ein­hal­tung der Geschwin­dig­keit mit sta­tio­nä­rem Blit­zer zu kon­trol­lie­ren, Lärm­schutz­maß­nah­men zu ergreifen.

Mit der Ver­la­ge­rung zen­tra­ler Funk­tio­nen an die Königs­marck­stra­ße ist die Ver­kehrs­si­tua­ti­on dort immer pro­ble­ma­ti­scher gewor­den. Der Quell­ver­kehr zum REWE-Markt hat sich stark ent­wi­ckelt, die Stre­cke von der B1 über Gör­ne­weg Rich­tung Kirch­mö­ser wird immer stär­ker vom Durch­gangs­ver­kehr belas­tet, der lei­der oft zu schnell unter­wegs ist. Leid­tra­gen­de sind die Anwoh­ner dort und die schwä­che­ren Mit­bür­ger. Beson­ders der Ein­gang zum KITA-Gelän­de ist unzu­rei­chend gesi­chert und auch am REWE-Markt auf die ande­re Stra­ßen­sei­te zu gelan­gen, ist ris­kant. Dort hat sich ja die Lebens­hil­fe ange­sie­delt und ent­wi­ckelt dort ein gärt­ne­ri­sches Pro­jekt. An bei­den Stel­len feh­len gesi­cher­te Über­gän­ge. Die­se soll­ten drin­gend geschaf­fen wer­den. Der Ver­kehr muss ver­lang­samt wer­den und sei es durch Ein­bau von Schikanen.

Herz­stück des Ortes ist aller­dings die Gen­thi­ner Stra­ße; sie soll­te den Schwer­punkt der Ent­wick­lung bilden. 

Dafür hat­te die BTU als Leit­bild entworfen:

Ver­wei­len, Ver­bin­den, Verwandeln. 

Eine Aus­ein­an­der­set­zung mit den Ideen des Gut­ach­tens der BTU hat lei­der bis­her nicht statt­ge­fun­den. Von Sei­ten der Stadt Bran­den­burg gibt es ja auch kei­ne pla­ne­ri­schen Akzen­te. Der UBV hat des­halb nach meh­re­ren ver­geb­li­chen Anläu­fen nun­mehr die Initia­ti­ve ergrif­fen und die Arbeits­grup­pe „Orts­ent­wick­lung“ ins Leben geru­fen, die von Hart­mut Loge­mann gelei­tet wird und sich ein­mal im Monat trifft.

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